Unter meiner Haut. Unter meiner Haut schreit mir die Zukunft entgegen. Sie schreit mir ins Gesicht und droht mir. Wenn ich mich falsch entscheide, werde ich unglücklich.
Meine Träume passen nicht zu meinen Wegen und meine Wünsche nicht zu meinen Möglichkeiten.
Ich möchte tanzen in Unendlichkeit. Gefühle schreiben und mich gehen lassen in meinem Fluss aus Emotionalität. Stattdessen muss ich mich jeden Tag zwingen kalt zu sein. Eisig ist das Milieu in dem ich mich bewege und traurig die Vorstellung, ich könnte darin erkalten. Ich muss mein Lächeln für den Verkauf aufsparen. Ich muss Empathie zeigen, in einem Maß, in dem ich sie nur übermäßig empfinden kann. Ich muss meine Tränen zügeln, auszubrechen und ich muss mich zwingen, radikal zu sein. Fakten liegen auf meinem Tisch und Fakten bestimmen meinen Alltag. Meinen Kopf zwinge ich mein Herz zu beherrschern und mein Herz zwinge ich, meinem Kopf Einlass zu gewähren. Ich bin hin und her gerissen in meinem Strom der Unvereinbarkeit und ich weiß nicht, wie lange ich mich darin noch über Wasser halten kann. Gerade jetzt zwingt mich der Sturm der Zeit meine Finger niederzulegen und die schon heißen Tasten ihrer Selbst zu überlassen. Ich will nicht! Gott verdammt ich will einfach nicht! Ich will dem nicht erliegen, ich will nicht aufhören zu weinen, nur weil ein Bildnis meines Ehrgeizes mir diese Vorschrift schreibt. Ich will nicht! Ich will nicht mehr ich so gar nicht ich sein und ich will leben und tanzen und Musik- Musik will ich hören. Klänge sollen fortweg meinen Körper durchströmen und meine Sehnsüchte heilen. Ich teile meine Vorgaben in echt und unecht und verlieren mich auf dem Weg dieser ach so weiten Karriereleiter. Kalt soll ich sein. Industriell soll ich denken. In meinem Kopf Formeln berechnen, wie ich Menschen mit meiner nicht vorhandenen Überzeugung mitreißen kann. Ich möchte schreien gegen den Wind und rennen gegen meine eigene Dummheit.
Am Ende möchte ich lachen, weil Glück meine Adern durchströmt und ich möchte überzeugen, wenn es sich wahrhaft für mein Herz lohnt. Ich möchte emotional bleiben. Ich möchte ich selbst sein. Kann es nicht und laufe Tag für Tag vor mir selbst davon.