Wechselhaft

Unser Freitagmorgen beginnt genauso wundervoll wie der Donnerstag. Mit Blick aufs mehr verspeisen wir die kleinen Dinge, die auf unserem Teller liegen. Wir sind ein wenig müde, weshalb es heute später geworden ist.

Nach dem Frühstück werden wir von Alan angesprochen. Er ist Australier und mit seinem Freund unterwegs. Wir tauschen uns über unsere Tagesziele aus und machen uns dann auf den Weg. Die beiden zu den Prinzeninseln, wir zur Bosporustour. Da wir beim Frühstück so viel Zeit vertrödelt haben, bleibt uns nichts anderes, als die Nachmittagsfähre zu nehmen. Wir haben also noch Zeit, die wir mit dem Erkunden der Galatabrücke verbringen wollen. Sie hat einen blauen Rahmen und unter der Straße für die Autos, in etwa auf Meeresspiegelhöhe, liegen kleine Geschäfte und Restaurants, an denen man vorbei ziehen kann. Der Geruch von Fisch und Gebratenem steigt mir in die Nase, ist aber nicht penetrant. Von hier aus können wir den Topkapipalace sehen, sodass wir stehen bleiben und ein paar Fotos machen.

Am Ende der Brücke erwartet uns der Stadtteil Galata. Er liegt an einem Berg, sodass alle Häuser, wie auch schon in Sultanahmet, an einem steilen Hang stehen. Man erkennt aber direkt, dass es sich um einen armen Stadtteil handelt, der weniger von Touristen besucht ist. Die Häuser sind grau, die Menschen schmutzig, die Tiere offensichtlich krank. Es ist wieder einmal eine andere Seite von Istanbul. An der Spitze finden wir den Galataturm, den man auch von der anderen Seite des Goldenen Horns sehen konnte. Er diente einst als Leuchtturm und überragt Galata noch heute.
Auf dem Rückweg zur Fähre gönne ich mir ein paar Pistazien.

Der Bosporus

Ziel des Tages: die Verbindung zwischen Marmarameer und Schwarzen Meer bewundern. Und Tatsache, man kann wirklich nur staunen. An den Klippen und Hängen, die sich um den Bosporus ziehen stehen wunderschöne Wälder, durch die nicht nur Grün sondern auch Blüten in bunten Farben ziehen. Zwischen Ihnen blitzen Villen und schicke Häuser hervor. Zur Einen Seite grenzt eine Straße das Wasser von Ihnen ab, zur Anderen besitzen die meisten eigene kleine Anlegestellen. Ich lasse mir den Wind um die Ohren ziehen und genieße die Aussicht.
Fast fünf Stunden sind wir unterwegs, halten an kleinen Stadtteilen, sehen das Schwarze Meer und machen eine Stunde Stopp in einem kleinen Fischerdorf auf der anderen Seite vom Bosporus. Die Sonne scheint auf meine nackten Beine und Eis liegt mir auf der Zunge. Der Tag könnte nicht besser sein.

Mit Hilfe unseres Audioguides können wir alle Sehenswürdigkeiten rund um den Bosporus ausmachen und bewundern. Es handelt sich um riesige prunkvolle Paläste, Moscheen und Villen.

Erst am Abend kehren wir zurück und machen uns auf den Weg zurück ins Hostel, wo wir wieder auf Alan und seinen Freund treffen, der aus Neuseeland kommt. Später erfahren wir, dass beide momentan für eine längere Zeit in London leben und arbeiten, um zwischendurch Europa erkunden zu können. Gemeinsam besuchen wir die kleine versteckte Shisha-Höhle, die wir am Vortag auf dem Weg zum großen Basar gefunden hatten und gehen danach noch in eine kleine Bar auf der Straße nahe unseres Hostels. Dort treffen wir durch Zufall auf zwei weitere Backpacker, die die beiden Jungs auf ihrer Tour quer durch die Türkei kennengelernt hatten. Es handelt sich um Remmy, die sich drei Monate von Ihrem Job frei genommen hat um Europa zu erkunden und Daniel, der nach sechs Jahren Arbeit über neun Monate lang durch die Welt reißt und sie erkundet. Beide kommen ebenso aus Australien. Es wird spät doch die Runde ist sehr lustig, auch, wenn es Sarah und mir zuweilen schwer fällt, den vieren zu folgen, da sie untereinander sehr schnell sprechen. Und so lassen wir den Tag mit Bier und Wein ausklingen.