Montag, 6. Oktober 2014
Neben dem Wein und den schimmernden Lichtern der Straßen schreiben wir mit Fingern in den Sand. Es krieselt zwischen uns und der Erde und es scheint, als könnte keine Zeit der Welt, die Farben stehlen, die der Mond in den Himmel malt. "Gesucht wird" steht am Anfang und helles Lachen ertönt in einer stillen Nacht, die wir zu brechen versuchen. Du schluckst, weil deine Kehle nicht Kichern, Atmen und trinken kann. Alles gleichzeitig. Versuchst Du. Versuche ich und es wirft uns zu Boden. Nicht vor Erfurcht, heute mal nicht vor Erfurcht. Nicht vor Angst und Demütigung. Heute nicht. Heute mal nicht.
Gesucht wird: "Einer, der den Himmel von den Sternen holt, weil wir wie Maden den Speck anlocken und den nicht mehr wollen. Ein Haufen voller Fliegen zischt an unseren Ohren vorbei und es sind die Zahlen auf unseren Uhren, die still stehen. Nicht vor Erfurcht, heute mal nicht vor Erfurcht. Nicht vor Angst und Demütigung. Heute nicht. Heute mal nicht.
Du vermisst ihn. Ich vermisse ihn. Ihn ist ein breites Wort. Klein aber fein definiert es für Dich nicht mich und für mich nicht Dich, sondern nur ihn. Dein ihn und mein ihn. Ein vollkommen anderes ihn aber beide- und das steht fest- sind nicht hier. Also schreien unsere Herzen stumm dem anderen in die Augen und verlieren sich in deren ach so harter Schale.
Schreien: "Ich vermisse Ihn" und aussprechen können wir nur das, was unser Verstand so vor sich herflüstert. Was er so von sich gibt, während er vor dem Kerker unserer Blutpumpe auf und ab wandert. "Einer, der den Himmel von den Sternen holt soll es sein."