Dienstag, 4. Juni 2013
Es ist wunderschön hier. Die Luft ist frisch und meine Haut ist warm von dem kuschligen Bett und der Decke, die meine Beine umhüllt. Kaum zu fassen, dass von der Straße diese ruhige Trommelmusik herein hallt. Ganz leise umschleicht sie meine Ohren und entführt mich an einen anderen Ort. Wenn ich mir vorstelle, ich wüsste nicht, wo ich bin, dann sehe ich durch das Balkonfenster, atme die Luft und erfreue mich an den lebhaften Stimmen, die die Straßen füllen. Ich sehe Häuser mit warmen Lichtern, die in der blauen Nacht wie friedliche Riesen, umgeben von großen Bäumen, bereit sind, ein Nickerchen zu machen.
Es zieht mich hinaus also öffne ich die Balkontür und lausche der Nacht. Es könnte nirgends schöner sein. Weder in Paris noch in Rom noch irgend anders. Die Nacht ist die Selbe. Der Himmel klar, die Tasse voll heißem Kakao in meinen Händen, der Kaschmirschal um meinen Hals und die nackten Beine, die in der Briese stehen. Ich träume mich davon. Von hier aus kann ich viel von dieser Stadt sehen und es scheint, als könne niemand etwas von mir sehen. So schön ist das Leben. So schön muss es sein. Ich will nicht weniger und ich muss nicht weniger wollen, denn vor meinen Augen liegt das Paradies.